August 3

Warum ich nicht traurig bin

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Warum ich nicht traurig bin und was das mit dir zu tun hat

„Du bist krank – wie kannst du da so ruhig sein?“

Diese Frage kam in den letzten Tagen öfter. Von Freunden. Von Verwandten. Heute wieder – nach einem langen Telefonat mit meinen Eltern. Ich verstehe diese Sorge. Sie ist menschlich. Sie ist gut gemeint. Sie passt aber nicht mehr zu meinem Blick auf das Leben.

Ja, ich bin krank. Zweimal sogar: Diabetes mellitus Typ II und Multiples Myelom. Zwei chronische Diagnosen – keine kleinen. Aber ich bin auch etwas anderes: Ich bin am Leben. Und zwar mit vollem Bewusstsein.

Ich habe lange genug gehadert. Mich gefragt: „Warum ich?“ – und: „Was bedeutet das jetzt?“

Diese Phase war wichtig. Aber sie ist vorbei.

Ich bin nicht traurig, weil ich das Leben nicht als Garantie sehe. Sondern als Einladung.

Trauer ist ein Teil des Weges – aber nicht sein Ziel.

Natürlich gibt es Momente der Erschöpfung, der Müdigkeit. Aber mein Fokus liegt nicht auf dem, was mir fehlt – sondern auf dem, was ich gestalten kann. Ich lebe und ich lebe jetzt bewusster denn je.

Mein Ziel ist nicht, alles zu besiegen. Sondern alles zu nutzen. Auch die Krankheit. Auch die Einschränkungen.

Sie sind nicht der Feind. Sie sind Teil der Realität. Und sie fordern mich heraus, die beste Version meiner selbst zu werden – jetzt, nicht irgendwann.

Vielleicht denkst du beim Lesen: „Der redet sich das schön.“

Dann lies weiter. Ich werde nichts beschönigen, aber ich werde auch nichts dramatisieren. Ich zeige, wie es ist – aus meiner Sicht.

Das hier ist kein Kampf gegen den Krebs. Das hier ist ein Ja zum Leben.

...und deshalb bin ich nicht traurig. Ich bin wach.


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