August 29

Geschichten, die nur das Leben schreiben kann

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Wie das Leben so spielt

Heute – 29.08.2025 – wird der Zeitungsartikel über mich in der Rhein-Zeitung veröffentlicht. „Kolliger hat Knochenmarkkrebs: ‚Ich lebe – auch wenn es mich umbringt‘“ und was sehe ich auf Facebook? Eine 11 Jahre alte Erinnerung vom 29.08.2014.

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Facebook-Posting vom 29.08.2014 von mir: "Wie geil ist das denn? Ich komme als Knochenmarkspender für jemanden in Betracht."

So schließt sich der Kreis

Ich finde das großartig! Wirklich. Es fühlt sich an, als würde sich ein Kreis schließen. Vom potenziellen Spender zum Patienten. Geschichten, die man sich unmöglich selbst ausdenken kann. Diese Geschichten kann nur das Leben schreiben. …und genau deshalb liebe ich das Leben, so wie es ist!

Es sind genau diese Kontraste zwischen Schwarz und Weiß, Gut und Böse, Liebe und Hass, Freund und Trauer…die mich spüren lassen. Wenn es kein Böse gibt, ist das Gute nichts wert, weil es nicht zu spüren ist.

Dankbarkeit als Mittel gegen Selbstmitleid

Ich habe vor langer Zeit gelernt, dass selbst im größten Schmerz etwas Gutes zu finden ist, etwas Lehrreiches, etwas Positives. Das funktioniert aber nur, wenn wir uns stellen. Ich musste nicht mehr und nicht weniger Schicksalsschläge als andere einstecken. Ich suche aber immer nach dem, wofür ich dankbar sein kann – und ich finde es immer!

Die zwei Seiten einer Medaille

Ich erinnere mich noch sehr gut an das Gefühl, dass ich als Spender in Frage kam und ein Leben hätte retten können. Es kam nie dazu. Ob der Patient bereits verstorben war oder ich schlussendlich doch nicht geeignet war…ich habe es nie erfahren. Heute lerne ich die andere Seite kennen. Die Erinnerung ist noch frisch: Das Hoffen auf eine gutartige Diagnose. Der Zusammenbruch, als klar wurde, dass es bösartig sein würde. Die finale Gewissheit. Das alles ist da und es fügt sich mit den positiven Erinnerungen zu den beiden Seiten einer Medaille zusammen – und ich durfte beide kennenlernen. Das ist großartig!

Schlussendlich ist es mit dem Leben selbst das Gleiche. Wir dürfen die Geburt erleben, ein Leben (er)leben und wir werden alle das Ende dieses Lebens erleben. Für mich hat diese Perspektive etwas zutiefst Befriedigendes. Es gibt keine offenen Enden.

Fazit

Das führt mich noch einmal zum Kern zurück: Die Krebsdiagnose ist nicht das Ende! Es ist ein Meilenstein. Nicht mehr und nicht weniger. Es bleibt noch Zeit bis zum Ende und „irgendwas“ geht noch. Ich halte es für einen Fehler aufzugeben.

Wie seht ihr das? Kennt ihr ähnliche Situationen? Ich lade euch wie immer herzlich ein über die Kommentare die Diskussion am Leben zu halten und zu bereichern.


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