Wo stehe ich wirklich?
Wieso bist du hier? Warum möchtest du dein Leben verändern? Warum möchtest du dich verändern?
Die Antwort auf diese Frage ist aus einer abstrakten Sichtweise sehr simpel zu beantworten: Du bist unzufrieden. Punkt. Eine detaillierter Sicht ist schon kniffliger und absolut individuell. Bevor ich näher auf diesen Umstand eingehe, hast du hier bereits einen Begriff gelernt, der fundamental für das weitere Coaching sein wird: abstrahieren. Du wirst - so du es noch nicht kannst - die Fähigkeit zum Abstrahieren aneignen müssen. Abstrahieren ist der Vorgang bei dem das Allgemeine aus dem Speziellen gezogen wird oder kurz: Du konzentrierst dich auf Wesentliches und lässt das Unwesentliche (vorerst) außer Acht. Du kennst mit Sicherheit den Unterschied zwischen einer objektiven (außenstehenden) und einer subjektiven (ich-bezogenen) Betrachtungsweise. Der Vorgang des Abstrahierens ist der objektiven Sichtweise sehr ähnlich. Stell es dir vor, wie das Anwenden eines Filters. Manchmal ist es nicht ganz einfach, Details von Allgemeine zu unterscheiden. Genauso ist es nicht einfach eine objektive Sichtweise einzunehmen, weil die eigene (subjektive) Sichtweise uns immer wieder in die Quere kommt. Dennoch werde ich dir helfen, das Abstrahieren zu erlernen und in deinen Alltag zu integrieren, weil es dir vieles erleichtern wird!
Kehren wir zurück zur ursprünglichen Fragestellung und führen uns vor Augen welchen Vorteil die abstrakte Antwort mit sich bringt: Warum bist du hier? - Du bist unzufrieden. Ich kenne die detaillierten Gründe nicht und aus deiner subjektiven, nicht abstrakten Sicht ist es vermutlich ein ganzer Berg von Gründen. Das Problem an dem Berg ist, dass die schiere Masse schon demotivierend ist. Du hast dich an einen Punkt "gelebt", an dem du hilf- und/oder ratlos vor diesem Berg stehst und dir die Frage stellst, ob es möglich ist, diesen Berg zu bewältigen oder ob du dich damit abfinden musst, dass er eben existiert und nicht verschwindet. Genau an dieser Stelle nimmt die Abstraktion ('Du bist unzufrieden.') fürs Erste eine große Last von deinen Schultern. Die simple Feststellung, Unzufrieden zu sein, ist deutlich einfach zu handhaben, als mit einer langen Liste an Gründen jonglieren zu müssen. In der Informatik spricht man vom Divide-and-Conquer-Prinzip (Teilen-und-Herrschen-Prinzip). Verdeutlichen wir uns das!
Was treibt mich an?
Du bist hier, weil du eine ganze Listen von Gründen im Gepäck hast. Wie eingangs erwähnt, ist es schwer diese Liste zu bewältigen. Alle Punkte auf dieser Liste haben aber eine simple Gemeinsamkeit: Du bist unzufrieden! Das Wissen um diese Tatsache deutet einen ersten, unpräzisen Lösungsansatz. Du hast letztlich zwei Dinge identifiziert: Deinen Ausgangspunkt und eine grobe Richtung.
Stell dir vor, die Gemeinsamkeit wäre ein gebrochenes Bein, dann wärest du hier völlig falsch. Das bedeutet im Umkehrschluss du hast - vielleicht unterbewusst - schon die Abstraktion gemacht und kamst zu dem Schluss, dass du hier eine Lösung für deine Probleme findest und hast den ersten Schritt in die richtig Richtung unternommen. Mehr als das: Deine Motivation ist so hoch, dass du für diesen Schritt sogar Geld in die Hand genommen hast und deine Entschlossenheit zeigt sich darin, dass du es auch tatsächlich ausgegeben hast und diese Zeilen liest! Vermutlich hast du sogar ein vages Ziel vor Augen, wie dieses Coaching dir weiterhelfen soll. Damit haben wir den Heureka-Moment des Tages erreicht! Um - auf abstrakter Ebene - alles, wirklich alles in deinem Leben zu verändern, benötigst du immer folgende Punkte:
- den Ausgangspunkt,
- das Ziel,
- die Motivation und
- einen Plan/Weg.
Das magische Grundlagenquadrat
Während du diese Information sacken lässt, machen wir eine kleine Gedankenübung. Stelle dir in Gedanken vor: Ich übergebe dir hier und jetzt einen leeren Werkzeugkasten. In diesen Werkzeugkasten legst du nun dein erstes Werkzeug und es trägt den Namen:
Das magische Grundlagenquadrat
Das magische Grundlagenquadrat im Detail
All unser Handeln - bewusst oder unbewusst - basiert auf diesen 4 Grundpfeilern! Es wäre also nur logisch, diesem Grundgerüst eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Genau das will ich nun mit dir tun. Um besser verstehen zu können, stellen wir uns vor, wir säßen in einem Boot. Mutterseelenallein mitten auf dem Ozean.
Start
Bevor wir nun einen Gedanken daran verschwenden können, was wir überhaupt tun möchten, ist es zunächst eine gute Idee, festzustellen, wo wir überhaupt sind. Schließlich tun wir das doch im Alltag auch permanent - und wieder: bewusst oder unbewusst. Du gehst nicht einkaufen, bevor du nicht weißt, wieviel Geld du zur Verfügung hast. Du fährst nicht tanken, wenn der Tank noch voll ist. Denk ein bisschen nach und du wirst feststellen, dass du ständig kleine Standortbestimmungen vornimmst. Zurück zu unserem Boot: Wie du den Standort bestimmst, hängt davon ab, welche Mittel du zur Verfügung hast. In unserem Boot sind möglicherweise keine Hilfsmittel vorhanden und trotzdem kannst du dir mit Sternen, Lichtern am Horizont o.ä. weiterhelfen. Es kann auch sein, dass du dir zuerst Fähigkeiten aneignen oder Hilfsmittel herstellen musst, um die Aufgabe erledigen zu können. Im Hier und Jetzt hast du dies bereits getan. Du arbeitest mit diesem Coaching und liest gerade, dass eine Standortbestimmung notwendig ist.
Ziel
Ein weiterer Schritt zum Erfolg ist die Zielbestimmung. Was will ich erreichen? Auch dies klingt banal und selbstverständlich. Doch ist es das wirklich? In unserem Boot sitzend könnte Australien ein legitimes Ziel sein. Doch bei näherer Betrachtung ist dieser Kontinent oder eben auch das ganze Land von Wasser umgeben. Es ist also durchaus machbar Australien zu erreichen. Dennoch ist es von Vorteil das exakte Ziel zu bestimmen. Du gibst deinem Navigationsgerät im Auto auch mehr Informationen, als nur 'Frankfurt'. Je präziser die Formulierung des Ziels, desto wahrscheinlicher, dass ich auch exakt dort ankomme, wo ich hin möchte! Zeit, die ich nicht in die Zielsetzung investiere, erschwert es mir zu prüfen, ob ich mein Ziel erreicht habe!
Plan/Weg
Mit dem Start- und Zielpunkt hast du zwei wesentliche Punkte bestimmt. Nun fehlt dir nur noch der Plan, wie du vom einen zum anderen Punkt kommst. In unserem Boot kann das sehr einfach sein, da du auf dem Ozean nicht an Straßen gebunden bist. Dennoch kann es schon im Vorfeld erkennbare Hindernisse geben. Landmassen, die dir den direkten Weg verstellen. Ein Sturm, den du lieber umschiffen willst... Vorhersehbare Hindernisse musst du in deinem Plan berücksichtigen, auf unvorhersehbare Hindernisse musst du angemessen reagieren. Der Plan sollte flexibel gestaltet sein, sodass dies möglich wird.
Motivation
Es nützt die beste Reise nichts, wenn es keinen Grund dafür gibt. Du benötigst eine Motivation. Wenn dich die Einsamkeit auf dem Boot droht in den Wahnsinn zu treiben, dann ist es nur menschlich, Gesellschaft zu finden und aus diesem Wunsch kann eine sehr starke Motivation entstehen. Dieser Baustein spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sinn- und grundloses Handeln führt unweigerlich zum endgültigen Scheitern eines Vorhabens.
Prioritäten im magischen Grundlagenquadrat
Es gibt keine Priorisierung! Jedes einzelne Element hat die gleiche Priorität, somit spielt es auch keine Rolle in welcher Reihenfolge du vorgehst! Das kann von Fall zu Fall variieren. Es mag vorkommen, dass du dich an die Verwirklichung eines Traums traust. Dann hast du möglicherweise ein klares Ziel vor Augen und es wird dann zu prüfen sein, wie er sich realisieren lässt. Es kann sein, dass du eine gute Idee hast, die wie du etwas tun kannst. Dann wäre die Frage, welche Ziele man mit diesem Plan erreichen kann. Dir gefällt der Ausgangspunkt nicht und du wünschst Veränderung, dann ist zu klären, wie diese aussehen soll. Du kannst aber auch aus einer Langeweile heraus einen Motivationsschub bekommen und musst dir überlegen, wie du diesen sinnvoll nutzen kannst. Alles ist denkbar und ich hoffe, du erkennst, dass die Prioritäten keine Rolle spielen.
Verzichtbarkeit einzelner Komponenten
Was allerdings nicht funktioniert wird der Verzicht auf einzelne Komponenten des magischen Grundlagenquadrats sein. Nehmen wir an, dir fehlt ein Ziel. Es dürfte selbsterklärend sein, dass ein fehlendes Ziel buchstäblich dazu führt, dass du ziellos umherirrst. Es mag sein, dass du unterwegs zufällig auf kleinere Meilensteine triffst, dir dir für den Moment lohnenswert erscheinen, aber wirklich voran kommst du auf diese Weise sicherlich nicht. Ohne Ziel treibst du in deinem Boot ziellos umher.
Gleiches gilt, wenn dir die Motivation fehlt. Sobald du auf ein erstes kleines Hindernis triffst, stellst du dir die Frage, wofür du dir diese Mühe überhaupt machst und verwirfst dein Vorhaben. Ohne Motivation spielt es keine Rolle, was du tust und du wirst nichts zu Ende führen.
Auch ein fehlender Plan führt nicht zum Ziel. Wenn du in deinem Boot planlos auf dem Wasser treibst, nützen weder Ziel noch Motivation. Du musst schon überlegen, wie du das Boot bewegen willst, um das Ziel zu erreichen.
Das einzig Flexible ist der Ausgangspunkt. Bist du erst einmal in Bewegung ändert sich dein aktueller Standort ständig. Dennoch ist es wichtig ihn zu kennen. Stößt du auf ein unerwartetes Hindernis, musst du deinen Plan den neuen Ausgangspunkt entsprechend anpassen. Genauso verhält sich auch ein Navigationsgerät, wenn es beispielsweise einen Stau umfährt.