Lektion 1 – Es werde Licht!

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Ich möchte dich herzlich willkommen zum Online-Coaching Mindcrafters heißen. Mehr als das! Ich möchte dir ausdrücklich zu diesem Schritt gratulieren! Du hast dich entschieden Veränderungen in deinem Leben vorzunehmen. Dazu gehört Mut. Du hast dich entschieden, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dazu braucht es Stärke. Du hast dich entschieden Geld dafür auszugeben. Dazu braucht es einen festen Willen. Mut, Stärke, Willen. Mit diesen 3 Eigenschaften bist du bestens ausgerüstet für diesen Kurs und ich bin mir sicher, dass dieses Coaching dir helfen wird, deine Ziele zu erreichen. 

Ich möchte dir in dieser Einführung kurz erläutern, welche Ziele dieses Coaching verfolgt und wie es aufgebaut ist. Du bekommst einen Überblick, wie du am besten mit diesem Coaching arbeitest, um effizient Schritt für Schritt an deinen ganz persönlichen Zielen zu arbeiten. Ich begleite dich, um deine Einstellung - ich bezeichne sie ab jetzt vorwiegend als Mindest - nachhaltig zu verbessern. Erst, wenn dein Mindest stimmt, kannst du wirkliche Veränderungen herbeiführen. 

Um jemand zu werden, der du noch nie warst, musst du Dinge tun, die du noch nie getan hast!

Doch bevor wir in das Coaching einsteigen skizziere ich dir, was dich erwartet:

Du hast ein Coaching gebucht. Der Begriff Coaching ist in Deutschland nicht geschützt und er ist auch nicht an Vorgaben gebunden. Jedermann darf sich Coach nennen und er darf sein Coaching durchführen, wie er oder sie es für richtig hält. Das bietet sehr viel Raum und Freiheiten. Es führt aber auch dazu, dass viel Unsinn auf dem Markt verbreitet werden kann. Von derartigen Machenschaften möchte ich mich an dieser Stelle klar abgrenzen und distanzieren. Du hast Geld bezahlt und ich möchte dir für dieses Geld bestmöglich zur Seite stehen und dein Vorhaben in zählbare Resultate zu verwandeln! Es handelt sich bei diesem Coaching um ein reines Online-Coaching. Das bedeutet, dass wir nicht in persönlichem Kontakt stehen, sondern der Kurs ist soweit nötig allgemein gehalten. Dennoch gibt es ausreichend Möglichkeiten das Ganze zu individualisieren. Hierbei bist DU gefragt. Niemand kennt dich besser als du selbst. Niemand kann deine Ziele für dich erreichen. Das musst - und wirst - du selbst erreichen. Ich verspreche dir, dass das Gefühl, nachdem du ein Ziel erreicht hast, unschlagbar ist. Du wirst daraus eine Motivation und Kraft beziehen, die dich immer weiter auf diesem Weg tragen wird! Das Beste daran ist, dass du dieses Gefühl nicht anderen wirst zuschreiben müssen, sondern du ganz alleine wirst es geschafft haben! Nimm dir einen Augenblick Zeit und mache dir klar, dass du dich schon mittendrin befindest. Du sitzt hier. Du liest diese Zeilen und du bist nicht nur willens dein Leben ein deine eigenen Hände zu nehmen - DU TUST ES BEREITS!

Ziele dieses Coachings

Das Ziel dieses Coachings ist es dein Mindest so umzuformen, dass du in der Lage sein wirst alles - wirklich alles - was du dir vornimmst auch erreichen zu können! Ich verspreche dir, all mein Wissen, all meine Erfahrung an die Hand zu geben, damit du auch in den schwierigen Phasen weiterhin an deinen Zielen festhältst und vor allem, dass du durchhältst. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass du bereits Versuche unternommen hast, dein Leben zu verändern - und an irgendeinem Punkt gescheitert bist. Ich behaupte das, weil ich diesen Weg selbst einst gegangen bin. Das erste bezahlte Coaching war ein gewaltiger Schritt für mich. War es doch das Eingeständnis, dass ich es alleine nicht schaffe und Hilfe brauche. Ich habe einen Moment gebraucht, bis ich realisiert hatte, dass das überhaupt kein Zeichen von Schwäche, sondern das genaue Gegenteil war! Mein Wille zur Veränderung war so stark, dass ich mich nicht damit abfinden wollte, dass meine Ziele unerreichbare Träume waren. Auch du solltest - falls nicht schon geschehen - auf diese Weise dein Handeln betrachten! Ich betrachte die Suche nach Hilfe als einen von 4 Grundpfeilern des Menschseins. Ich erachte diese 4 Grundpfeiler als so fundamental, dass ich sie dir hier kurz erläutere. Anschließend gebe ich dir einen Überblick über den Ablauf des Coachings.

Die 4 Grundpfeiler des Menschseins

Wir Menschen sind beispiellose Wesen. Wir haben die Welt auf eine Weise geprägt, wie es keine Spezies zuvor je getan hat. Dennoch sind wir unvollkommen. Wir machen Fehler. Diese Fehler haben Konsequenzen und die geringste Konsequenz ist, dass wir uns unter Umständen für diese Fehler zu entschuldigen haben. Als Leidtragender solcher Fehler haben wir die Entschuldigung anzunehmen. Es spielt keine Rolle, wie groß der Fehler des anderen war. Zeigt er sich einsichtig und entschuldigt sich aufrichtig, sollte die Entschuldigung auch angenommen und ihm vergeben werden.  Alles andere lässt ein friedliches Miteinander nicht mehr zu. Wir machen aber nicht nur Fehler, wir können auch nicht alles alleine bewältigen. Wir benötigen Hilfe. Deshalb bist du ja hier, nicht wahr? Um diese Hilfe müssen wir im günstigsten Fall bitten. Auch dies hat Konsequenzen. Haben wir Hilfe erhalten, sollten wir uns dafür bedanken, um auch künftig Hilfe erhalten zu können. Und damit haben wir die 4 Grundpfeiler beisammen:

  • Bitten,
  • Danken,
  • sich entschuldigen und
  • vergeben.

Du wirst im Laufe dieses Coachings immer wieder auf diese 4 Grundpfeiler treffen und jetzt, da du sie kennst, rate ich dir noch nicht voreilig Szenarien zu kreieren, die diese auszuhebeln versuchen. Aus einer spontanen Reaktion heraus, magst du Einwände gegen diese Sichtweise haben. Dein Mindest wird sich aber weiterentwickeln und du wirst lernen, warum diese Sichtweise für dich ganz persönlich das Leben schon verbessern wird.

Ablauf des Coachings

Ich habe eben das Wort lernen benutzt. Das gibt mir die Gelegenheit einige Begriffe zu definieren, damit sie künftig nicht für Verwirrung sorgen. Bevor ich dir also den Ablauf näher bringe klären wir diese Begriffe:

Coaching

Beim Coaching geht es darum dem Coachee (das bist du - die Person, die sich coachen lässt) zu helfen eine Lösung seines Problems aus sich selbst heraus zu finden. "Die Wahrheit ist in dir!", ist einer der Sätze, die hier am passendsten darstellen, was gemeint ist. Kein Coach dieser Welt - so er denn seriös arbeitet - kann und wird für dich Lösungen suchen, finden und erreichen. Dies sollte immer die Aufgabe des Coachees sein. Der Coach unterstützt dich dabei. Der Fokus des Coaches ist auf den Coachee gerichtet. Du erkennst vielleicht, dass diese Formulierung sehr wage ist und das soll sie auch sein. Wir erinnern uns: Der Begriff Coaching ist nicht geschützt und unterliegt keinen Vorgaben.

Trainer

Ein Trainer - das Wort verrät es - trainiert dich. Er vermittelt Wissen, übt Wissen oder Handlungen ein und er tut dies nicht zwingender Weise mit dir allein. Es ist möglich, dass Trainer ganze Personengruppen (z.B. Sportmannschaften oder Führungskräfte eines Unternehmens) trainiert.

Berater

Ein Berater gibt Einzelpersonen oder Gruppen Ratschläge. Er analysiert und auf Basis der Ergebnisse spricht er (Handlungs-)Empfehlungen aus, um Sachverhalte zum besseren zu verändern.

Dieses Coaching

Das hier vorliegende Coaching ist ein nicht individuelles Online-Coaching. Ich habe den Begriff Coaching bewusst gewählt, weil ich nicht unmittelbar als Trainer zur Verfügung stehe und mangels Analyse auch keine Beratung durchführen kann. Dennoch werde ich im Laufe des Coachings in allen 3 Rollen auftreten. Gerade die ersten Kapitel sind sehr von der Wissensvermittlung geprägt. Es ist notwendig, dass du die grundlegende Funktionsweise des Menschen verstehst. Beispielsweise bewahrt dich das detaillierte Wissen zum Thema "Gewohnheiten" vor Frust oder gar Aufgabe. Wenn dir klar ist, warum das Bilden von Gewohnheiten nicht über Nacht geschieht, wird es einfacher gegen alte Gewohnheiten anzugehen. Ebenso ist es gelegentlich notwendig Ratschläge zu geben. Ich werde dies immer dann tun, wenn der Ratschlag möglichst unabhängig von deiner individuellen Problemstellung ist. So ist beispielsweise der Ratschlag, bei Grün über die Ampel zu gehen so allgemeingültig, dass dein individueller Impuls die Straße bei roter Ampel zu überqueren, zu schwach ist, um dagegen zu argumentieren. Es spricht zu viel gegen deine Argumentation, sodass mein Ratschlag objektiv betrachtet als angemessen gelten kann.

Du wirst also zu Beginn des Coachings sehr viele Informationen und Wissen erhalten. Ich gebe mir Mühe diese Wissensvermittlung so abwechslungsreich zu gestalten, dass es möglichst nicht langweilig wird. Du wirst aber vom ersten Tag an selbst mitarbeiten dürfen. Ich werde dir Aufgaben stellen, die dir Klarheit bezüglich dessen bringen werden, was du wirklich willst, wie du dort hin gelangst und dafür sorgen, dass du deine Motivation nicht verlierst. Versprochen! Die einzelnen Lektionen dieses Coachings sind aufbauend - also nicht in sich abgeschlossen - angelegt. Sobald du eine Lektion abgeschlossen hast, kannst du zur nächsten Lektion gehen. Das soll dich aber nicht davon abhalten, abgeschlossene Lektionen zu wiederholen. Zeit spielt eine untergeordnete Rolle! Verfalle nicht in Hektik und gehe aus einer temporären Übermotivation nicht zu schnell vor. Mein Rat ist: Veranschlage mindestens 3 und maximal 7 Tage für eine Lektion. Gehst du zu schnell vor, wird das Wissen und die notwendige Veränderung sich nicht festigen können. Gehst du zu langsam vor kann das ein Zeichen von Motivationsverlust sein. Ich habe das Programm so zusammengestellt, wie es mich meine Erfahrung gelehrt hat. Eine nachhaltige Transformation des Mindsets wird in der Regel 3 Monate benötigen - unabhängig davon, wie enthusiastisch du an dir arbeitest. Verwechsle nicht Euphorie mit Veränderung. Euphorie hilft dir, aber sie kann auch zum Hindernis werden, wenn sie verschwindet. 

Die einzelnen Lektionen sind immer gleich aufgebaut:

  1. Ziel(e) der Lektion
  2. Wissensvermittlung
  3. Aufgabenstellung(en)
  4. Zusammenfassung

Dieser wiederkehrende Aufbau soll dir helfen Routinen im Umgang mit diesem Coaching aufzubauen. Routinen - du wirst es noch genauer lernen - sind der Schlüssel für Transformationen deiner Selbst und sie helfen Problemstellungen effizient lösen zu können.

Ich möchte auch erklären, warum dieser Aufbau so von mir gewählt wurde und was sich hinter den einzelnen Punkten verbirgt. Zu Beginn sollte die Zielsetzung immer klar sein. Ohne ein Ziel ist alles nichts! Natürlich kann ich ziellos an eine Aufgabe herangehen. Wo ich aber am Ende herauskomme ist absolut ungewiss. Zielführende Problemlösungen erfordern also entsprechend eine Zielsetzung. Mit der Zielsetzung bzw. Zielbeschreibung möchte ich für ein Verständnis um die Notwendigkeit für die anstehende Aufgabe sorgen.

Wissensvermittlung ist zwingend erforderlich. Ich bemühe mich die jeweiligen Themen so umfassend wie nötig und so kurz wie möglich zu halten. Damit verfolge ich zwei Ziele: Das Wissen auf das Notwendigste zu beschränken soll dir helfen, nicht von Wissen erschlagen zu werden. Zu viel Wissen kann hinderlich sein. Es ist beispielsweise nett zu wissen, was hinter dem Lichtschalter in der Wand passiert. Dieses Wissen ist aber nicht notwendig, um den Lichtschalter zu bedienen und somit das Licht an- oder ausschalten zu können. Das zweite Ziel besteht darin, dir aber genau das Wissen zu vermitteln, welches notwendig ist, um den, eben beschriebenen, Lichtschalter bedienen zu können. Betrachte das Wissen zu jedem einzelnen Thema, wie Werkzeuge, die ich dir an die Hand gebe. Am Ende wirst du einen gefüllten Werkzeugkasten haben, sowie das Wissen, wie man mit diesen Werkzeugen umgeht, um eine Problemstellung zu lösen. Du wirst in der Lage sein, das jeweils richtige Werkzeug für das vorliegende Problem auszuwählen und es optimal zu nutzen. Du wirst also nicht aus Not und Verzweiflung versuchen müssen mit einer Zange einen Nagel in die Wand zu schlagen, sondern du wirst dazu einen Hammer haben und wissen, wie er zu benutzen ist.

Die Aufgabenstellungen individualisieren dein Coaching aus dir selbst heraus. Als Anforderungsmanager in der Softwareentwicklung konnte ich immer wieder beobachten, dass Kunden zwar wussten, dass sie eine Softwarelösung haben wollten, aber sie wussten nicht genau, was sie eigentlich wollten. Sie wussten es deshalb nicht, weil sie das Problem nicht präzise formuliert hatten. Ich werde dir beibringen, warum dieser Vorgang so wichtig ist und du wirst lernen die präzise Problemformulierung in deinen Alltag zu integrieren, da sie der Ausgangspunkt für alles weitere Handeln ist. Die Problemstellung ist die Basis für jede Zielbestimmung. Die Aufgabenstellungen sind grundlegend und allgemein gehalten. Die Lösung der Aufgaben sind jedoch absolut individuell und es gibt keine falschen Lösungen, sondern deine Lösungen. Die Aufgabenstellungen sind, wie die Lektionen selbst, nicht in sich abgeschlossen. Die Aufgabenstellung einer Lektion, samt der von dir erstellten Lösungen, sind meist die Grundlage für die Aufgabenlösung folgender Lektionen. Der Grund hierfür ist, dass du dir im Laufe dieses Coachings ein eigene Dokumentation erstellst. Ein Nachschlagewerk, mit dem du täglich arbeitest und das permanenten Anpassungen, Verbesserungen und Änderungen unterliegt. Es wird den von dir beschrittenen und zurückgelegten Weg abbilden und gleichzeitig Ausblick auf deine Zukunft sein. Es wird ein Messinstrument sein, welches widerspiegelt, welche Ziele du erreicht, welche verfehlt und welche geändert hast, sowie welche Ziele noch vor dir liegen. Ich überlasse es dir, ob du dieses Dokument elektronisch oder analog führst. Ich habe im Laufe der Jahre jedoch festgestellt, dass ein Notizbuch und ein Stift am besten geeignet sind. Elektronik hilft uns im Alltag sehr. Sie verursacht aber auch Probleme, die wir ohne sie nicht hätten. Ein Notizbuch dokumentiert auch Fehler. Du kannst anhand von Radierungen, Tipp-Ex und überklebten Einträgen nachvollziehen, dass der Weg nicht immer geradlinig war - und das wird er auch nicht sein! Ein elektronisches Notizbuch verbirgt, dass du Seiten einkleben musstest, Korrekturen vornehmen musstest und dass sich Sichtweisen geändert haben könnten. Auf diese Weise gehen viele kleine, wertvolle Erfahrungen mit der Zeit in Vergessenheit. Das analoge Notizbuch hingegen wirst du in und auswendig kennen. Jeder Kratzer auf dem Einband, jede eingeklebte Seite, jede Korrektur, wird dich daran erinnern, was du geleistet hast, um dort anzukommen, wo du aktuell stehst. Daher empfehle ich dir: Schaffe dir ein dickes Notizbuch in der Größe DIN A5 an. Die Seiten sollten keinen Kalender oder Ähnliches enthalten. Maximal ein kariertes Muster oder gänzlich blanke Seiten sind optimal. Lass dir das Notizbuch etwas kosten. Es soll haltbar sein - auch wenn es irgendwann aus allen Nähten zu platzen droht, weil du immer wieder Seiten einklebst. Besorge dir dazu einen Stift. Auch dieser darf ruhig etwas mehr kosten. Probiere ihn vor dem Kauf aus. Liegt er gut in der Hand? Ist die Miene angenehm beim Schreiben? Denke daran: Mit ihm wirst du täglich schreiben. Alles, was du von nun an tust, soll dein Leben verbessern. Gib dich also nicht mit etwas zufrieden, was diese Verbesserung nicht ausdrückt. Es wird von nun an um Details gehen. Befreie dich von dem Gedanken, dass du mit einem Schlag den großen Jackpot gewinnst, sondern mach dir klar, dass es viele kleine Schritt sind, die dich in der Gesamtheit zum Besten machen, was du sein willst und kannst! 

In der Zusammenfassung jeder Lektion wiederhole ich für dich die wesentlichen Punkte. Zum Einen hilft es dir, die Lektion unmittelbar Revue passieren zu lassen. Zum anderen Kannst du sie als Orientierungshilfe nutzen, wenn du einzelne Lektionen noch einmal wiederholen möchtest. Möglicherweise genügt es, die Zusammenfassung zu lesen, um sich die Lerninhalte in Erinnerung zu rufen.

Damit wäre ich mit der Einführung in dieses Coaching beinahe am Ende angelangt. Die versprochenen Schritte habe ich dir erläutert und im Prinzip könntest du loslegen. Dennoch hast du vielleicht in der Überschrift bemerkt, dass diese mit "Lektion 1" beginnt. Ich kann mir vorstellen, dass du unmittelbar loslegen möchtest. Ich weiß auch, dass es mir nicht gelingen wird, dich davon abzuhalten. Darum steigen wir gleich hier und jetzt ein. 

Die 12-Punkte-Liste

Ich wurde in sehr jungen Jahren zur "Vertrauensperson der Unteroffiziere" in meiner Einheit gewählt. Die Tätigkeit ist vergleichbar mit dem Personalrat (oder für die Jüngeren: mit dem Klassensprecher). Diese Funktion dient als Bindeglied zwischen Vorgesetzten und der Wählergruppe (alle anderen Aufgaben interessieren in diesem Zusammenhang nicht). Um Anliegen angemessen und zielführend vortragen zu können, wird man in diesem Amt durch Lehrgänge befähigt, diesen Anforderungen gerecht werden zu können. Ein Lehrgang den ich besuchen musste, war ein Rhetorikseminar. Dort musste jeder Lehrgangsteilnehmer unter anderem Vorträge vor laufender Kamera halten, die dann unter rhetorischen Gesichtspunkten bis ins Kleinste zerpflückt wurden, um an Mimik, Gestik, Inhalt, Ausdrucksweise und Klangfarbe der Stimme zu arbeiten. Mir war diese Situation in so jungen Jahren sehr unangenehm. Dennoch nehme ich bis heute immer wieder an derartigen Seminaren teil, da sie mir für meine Tätigkeit sehr viel Handlungssicherheit geben. In diesem ersten Seminar wurde uns zum Ende eine Aufgabe gestellt, die ich bis heute - 30 Jahre später - noch immer bearbeitet. Jahr für Jahr einmal. Sie hat sich als so wirksames Langzeitwerkzeug für mich entwickelt, dass ich sie dir als erste Aufgabe stellen möchte.

Aufgabenstellung

Schreibe eine ungeordnete Liste mit 12 Dingen, die du ändern möchtest. Priorisiere anschließend die Punkte auf der Liste absteigend (vom Wichtigsten zum Unwichtigsten). Verwahre anschließend die Liste für ein Jahr. Bevor du die Liste nach einem Jahr hervorholst,, schreibe eine neue Liste wie hier beschrieben und vergleiche dann beide Listen.

Was hat es mit dieser Aufgabe auf sich?

Du wirst schon im ersten Schritt feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, 12 Punkte zu finden, die du ändern möchtest. Dir fallen auf einen Schlag zwar 5-6 Punkte ein, danach musst du aber meist schon ein gewisses Maß an geistiger Anstrengung aufwenden, um Punkte zu finden. Diese Punkte sind auch meist diejenigen, die im zweiten Schritt in der unteren Hälfte der Liste zu finden sind. Die Tatsache, dass es schwierig ist, die restlichen Punkte zu identifizieren, sollte dir Mut machen, denn es zeigt, dass du schon einen gewissen Blick für das Wesentliche hast. Eine Fähigkeit, die wir im Laufe des Coachings noch weiter schärfen wollen. Sollten dir hingegen sehr schnell deutlich mehr als 12 Punkte eingefallen sein, so ist auch das kein Problem, denn du wirst durch die Periodisierung automatisch diese Liste auf 12 Punkte verkleinern. 

Die eigentliche Magie steckt in der Aufbewahrung der Liste für 12 Monate. Schaue dir diese Liste in diesen 12 Monaten nicht an! Wenn du nach einem Jahr die zweite Liste geschrieben hast und sie mit der ersten vergleichst, kannst du sehen, was du alles geschafft hast und was nicht. Ich mache seit rund 30 Jahren folgende Erfahrung - und ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich ein Coach bin und Menschen dabei helfe, ihre Ziele zu erreichen: Ich habe mittlerweile 29 Listen. Und die ersten 3-4 Punkte sind de facto seit 30 Jahren unverändert. Dort stehen die üblichen Verdächtigen: 'Rauchen aufgeben', 'Gewicht', 'gesündere Ernährung',... . Bemerkenswert dabei ist, dass sich in diesen Bereichen einiges getan hat. So steht auf meiner ersten Liste noch 'Gewicht zulegen (aktuell 61kg). Ich war nie der kräftige Typ, sondern Ausdauersportler. Auf meiner 4ten Liste stand dann plötzlich 'Gewicht reduzieren (aktuell 105kg). Ich litt zu dieser Zeit unter schweren Depressionen gepaart mit einer generalisierten Angststörung, die jedesmal, wenn mein Puls über 90 stieg, Todesängste ausgelöst hat. Ich habe mich weiterhin, wie ein Sportler ernährt, habe aber keinen Sport oder körperliche Anstrengung mehr betrieben. Seit jener 4ten Liste hat sich dieser Punkt nicht mehr geändert und auch die Kilozahlen bewegen sich seitdem zwischen 90 und 100 Kilo. Ich führe nebenher ein Gewichtstagebuch und es ist mir zwischenzeitlich gelungen mein Gewicht bis auf 85 Kilo zu reduzieren, aber jedesmal, wenn ich die Liste neu schreibe, befinde ich mich wieder in einem unschönen Gewichtszustand. Andere Ziele, wie beispielsweise das Einkommen zu erhöhen, sind auch ein Dauerbrenner auf meiner Liste. Hier haben sich die Zahlen aber stetig verbessert - und doch war zum Zeitpunkt, wenn die Liste neu zu erstellen war, der Wunsch nach noch mehr, wichtig genug um in den Top 5 zu landen. (Anmerkung: Der Wunsch nach mehr und warum dieser nicht verwerflich ist, wird noch eingehend im Coaching behandelt.)

Kleinere Aufgaben erledigen sich von selbst, weil sich das Leben verändert oder sie waren so klein, dass ich sie aktiv erledigt habe. Mir liegen zu den Listen meiner Coachees keine verwendbaren Daten vor, da ich den Inhalt dieser Listen nie wissen wollte und auch nicht weiter verfolgt habe, wie mit diesen Listen umgegangen wurde. Ich habe meine Listen immer analog geführt und seit ca. 15 Jahren klebe ich sie in mein Notizbuch, sodass ich deren Verlauf nachvollziehen kann. Der Bereich in dem sie kleben ist mit 3 Büroklammern zu einem Bündel zusammengefasst, damit ich nicht in die Versuchung komme, zwischendurch reinzuschauen. Ich betrachte die immer wiederkehrenden Punkte auch schon lange nicht mehr, als Scheitern hinsichtlich der Abarbeitung dieser Punkte. Es zeigt mir viel mehr, wie hartnäckig Gewohnheiten sich halten können, die sehr tief verwurzelt sind. Ich greife nochmals das Gewicht auf: Ich war bis zu meinen Depressionen ein schmächtiger Typ. Als Kind wurde mir immer gesagt, ich müsse mehr essen, es dürfe nichts übrig bleiben, weil sonst schlechtes Wetter kommt usw. Genau diese Sichtweise ist nach wie vor fest in mir verankert. Ich lasse nichts liegen. Wenn es auf dem Teller ist, wird es gegessen und wenn meine Kinder etwas übrig lassen, dann esse ich auch das bis heute. Mittlerweile hat die Diabetes dies grundlegend geändert, aber ich fühle mich noch immer unwohl, wenn Essensreste weggeworfen werden müssen.

Nimm dir, auch wenn es schwerfällt, für diese Aufgabe einen Tag Zeit. Versuche gegen den Drang, mit Lektion 2 heute noch zu beginnen, anzukämpfen. Erledige die 12-Punkte-Liste gewissenhaft. Auch, wenn du sie in erst in einem Jahr erst wieder zu Gesicht bekommst. (Erinnerung im Kalender nicht vergessen!) Diese Aufgabe mag für den Moment einfach erscheinen, aber die Langzeitwirkung wird enorm sein. Investiere also Zeit in diese Aufgabe. Wir hatten damals auf dem Rhetorikseminar 24 Stunden Zeit, bevor wir die Liste abgeben mussten. (Unser Seminarleiter hat sie ein Jahr für uns aufbewahrt und dann zugesandt.) Morgen kannst du dann mit dem Gefühl, eine Aufgabe gewissenhaft erledigt zu haben, mit Lektion 2 Beginnen.

Zusammenfassung

Du kennst nun die Ziele dieses Coachings. Ich möchte dir dabei helfen, dein Mindest grundlegend so zu ändern, dass du künftig für die gewünschten Transformationen in deinem Leben gerüstet bist.

Ich habe dir meine 4 Grundpfeiler des Menschseins erläutert:

  • Bitten
  • Danken
  • sich entschuldigen
  • vergeben

Weiterhin habe ich die Begriffe Coach, Trainer und Berater gegeneinander abgegrenzt und die Tatsächlichen Funktionen dieser Rollen definiert.

Du weißt nun, dass das Coaching in Lektionen unterteilt ist, die einen festen Ablauf haben:

  • Ziel(e) der Lektion
  • Wissensvermittlung
  • Aufgabenstellung(en)
  • Zusammenfassung

Als erste kleine Aufgabe habe ich dir die 12-Punkte-Liste aufgetragen. In der du jährlich die 12 wichtigsten Probleme priorisiert auflistest und vergleichst.


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Endeavour6174

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